43 Zwischennutzung PROGR

 

Typ: Umnutzung    Ort: Bern   Nutzung: Kulturelle Zwischennutzung   Auftraggeberin: Kultur Stadt Bern   Jahr: 2004 - 2010   Link: www.progr.ch

 

Das Projekt der kulturellen Zwischennutzung im ehemaligen Progymnasium im Zentrum Berns war auf 5 Jahre angelegt, damit eine definitive Nutzung für das Gebäude gefunden werden konnte. Der temporäre Betrieb des in der Schweiz einzigartigen Projekts "PROGR_Zentrum für Kulturproduktion" wurde von der Abteilung Kulturelles der Stadt Bern geleitet. Im PROGR arbeiten mehr als 150 ausgewählte Kulturschaffende. Bildende KünstlerInnen, Theaterschaffende, MusikerInnen, TänzerInnen und ShriftstellerInnen haben sich auf 6'000 m2 angesiedelt. Kulturinstitutionen, wie das Institut für Kunstgeschichte und die Hochschule der Künste nutzen die zentrale Lage und die Synergiemöglichkeiten.

Im ehemaligen Lehrerzimmer entsteht eine Künstler-Dokumentationsstelle, der Chemiesaal wird zum Fotostudio, in der Aula finden Konzerte und Ausstellungen statt und in der ehemaligen Turnhalle ist eine Bar entstanden. Unsere Aufgabe war die Beratung und Begleitung der Bauherrschaft. Zusammen mit den beiden Kuratorinnen Beate Engel und Katrien Reist van Gelder wurde die räumliche Ausgestaltung der Zwischennutzung im Alten Progymnasium definiert.

Dabei sind folgende Fragen erläutert worden: Wie können die Nutzungen optimal im Gebäude angeordnet werden? Welche bauliche Massnahmen sind für die Zwischennutzung notwendig? Wie soll der provisorische Charakter der Interventionen bei der Gestaltung berücksichtigt werden?

Diese Beratungsarbeit war für uns besonders spannend weil es nicht nur um sichtbare Architekturinterventionen ging, sondern auch um einen partizipativen Arbeitsprozess. Die Organisation der unterschiedlichsten Nutzungen in einem denkmalgeschützten Gebäude war eine Herausforderung. Der soziale und kulturelle Aspekt hat uns besonders interessiert.
Im Mai 2009 wurde nach einer Künstlerinitiative in der Stadt Bern eine Volksabstimmung durchgeführt. Die Bevölkerung hat sich zu 66% für eine langfristige Nutzung des Progymnasiums als Zentrum für Kulturproduktion ausgesprochen.